LIFE+ Projekt Mostviertel-Wachau: Fischökologisches Monitoring Donau

Im Donauabschnitt Wachau, eine der beiden letzten Fließstrecken der österreichischen Donau, wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Revitalisierungsmaßnahmen, wie der Nebenarm Schallemmersdorf, zahlreiche Kiesstrukturen und die Reaktivierung des Altarms Aggsbach umgesetzt. Im Rahmen eines von 2012 – 2014 dauernden Monitorings wurden aktuelle Fischbestandsdaten erhoben und mit älteren Daten, die bis Mitte der 1980er Jahre zurückreichen, verglichen. Dafür kamen folgende fischökologische Methoden zum Einsatz: Elektrobefischung mittels Anodenrechen, Elektrobefischung mittels Polstange, „point abundance“-Elektrobefischung, multimesh-Kiemennetz, Langleine und elektrisches Bodenschleppnetz. Zusätzlich wurde die Fischmigration in den Lateiner-Altarm mittels dynamischen Fischwehrs erfasst. Besonderes Augenmerk wurde auf die Identifikation von Schlüsselhabitaten für die Jungfischentwicklung gelegt. Dafür erfolgte eine Grobkartierung der gesamten Uferbereiche der Wachau und eine anschließende Analyse mittels Geografischem Informationssystem.

Perlfisch_pointabundance

Insgesamt konnten über 18 000 Individuen aus 49 Fischarten, darunter 14 FFH-Arten, nachgewiesen werden. Mit Zope, Perlfisch und Sichling gelang auch der Nachweis sehr seltener Arten der Donau. Bei den rheophilen und oligorheophilen Arten Nase, Barbe, Frauennerfling, Schrätzer und Zingel konnte nach teils massiven Bestandsrückgängen in den 1990er und frühen 2000er Jahren nun wieder ein deutliches Erstarken der Populationen belegt werden. Als besonders bedeutende Jungfischhabitate konnten vor schifffahrtsbedingtem Wellenschlag geschützte Flachuferbereiche in durchströmten Nebenarmen identifiziert werden.

Die Ergebnisse des Monitorings wurden in der Zeitschrift „Österreichs Fischerei“ veröffentlicht: download pdf-Datei

Weitere Informationen zum Projekt: www.life-mostviertel-wachau.at

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