Studie zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Jungfischaufkommen in der Donau

Während der COVID-19-Pandemie ging die Passagierschifffahrt in der österreichischen Donau stark zurück. So betrug die Zahl transportierter Personen 2020 nur 14 % und 2021 nur 25 % des Vor-Corona-Niveaus. Im Rahmen einer von den Oö. und Nö. Landesfischereiverbänden beauftragen Studie wurde das Jungfischaufkommen in der Stauwurzel des Kraftwerks Aschach bei Engelhartszell und in der Fließstrecke Wachau in den Pandemiejahren untersucht und Jahren mit „normaler“ Wellenschlagbelastung gegenübergestellt. Hierfür wurden so genannte Point Abundance-Elektrobefischungen entlang von Schotter- und Blockwurfufern im Hauptstrom und in wellenschlaggeschützten Nebenarmen durchgeführt. Zusätzlich wurden für jeden Befischungspunkt zahlreiche abiotische Parameter wie Uferneigung, Substrat, Wassertiefe und Wellenschlagexposition erfasst. Außerdem erfolgte eine Analyse der Hydrologie und Temperaturentwicklung in Hinblick auf für die Reproduktion der Donaufische relevante Aspekte. Weiters wurden aktuelle und ältere Daten zum Schifffahrtsaufkommen in der österreichischen Donau recherchiert und ausgewertet.

Im Untersuchungsgebiet Engelhartszell konnten im Juni 2020 ungewöhnlich hohe Jungfischdichten festgestellt werden. Diese betrugen an natürlichen Kiesufern fast das Achtfache des Referenzjahres 2022 mit „normaler“ Schifffahrtsintensität. Im Juni 2021 betrug die Jungfischdichte das Doppelte des Referenzjahres 2022, obwohl es sich um ein hydrologisch ungünstiges Jungfischjahr mit hohen Wasserführungen von Mitte Mai bis Anfang Juli handelte. In der Wachau, wo in „normalen“ Jahren in den wellenschlaggeschützten Nebenarmen deutlich höhere Jungfischdichten zu finden sind als im Hauptstrom, war im Coronajahr 2020 eine klare Bevorzugung des Hauptstroms feststellbar. Insgesamt zeigte sich ein maßgeblicher Einfluss des Wellenschlags auf das Jungfischaufkommen, der natürliche Effekte wie die Hydrologie überlagert.

Die Studie kann auf der Homepage des Nö. Landesfischereiverbandes heruntergeladen werden: www.noe-lfv.at

Die Ergebnisse wurden auch in „Österreichs Fischerei“ publiziert: download pdf-Datei

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