Ökologische Optimierung Ersatzneubau KW Schütt/Ybbs

In den Jahren 2009 – 2011 erfolgte der Ersatzneubau der Wasserkraftanlage Schütt an der Ybbs bei Waidhofen. Das ursprünglich bestehende, rund 100 Jahre alte Ausleitungskraftwerk wurde durch ein Laufkraftwerk ersetzt und dabei das Stauziel um 2,1m angehoben. Als ökologische Ausgleichsmaßnahmen wurde die Wiederherstellung der Fischpassierbarkeit an der Wehranlage mit einem Schlitzpass, eine Strukturierung des Unterwassers mit Buhnen sowie umfangreiche Strukturierungsmaßnahmen im Oberwasser umgesetzt.

Die Maßnahmen im Oberwasser umfassen einerseits die Errichtung einer Schwelle im zentralen Stau rd. 200m flussauf der neuen Wehranlage zur Förderung der Stauraumverlandung. Andererseits wurden in der Fließstrecke flussauf in insgesamt drei Bereichen Furtaufhöhungen errichtet. Durch diese Maßnahmen können negative gewässerökologische Auswirkungen durch die Stauzielanhebung deutlich reduziert werden und es kommt zur Ausbildung einer langen und vergleichsweise attraktiven Stauwurzel. Die Furten wurden als flache Schotterfurten ausgebildet, die morphologische Ausformung erfolgte entsprechend der in der flussauf angrenzenden Fließstrecke bestehenden Furten. Das Sohlgefälle der Furten beträgt ca. 1-2%. Bei der Ausformung im Querprofil wurde eine Tiefenrinne hergestellt, die randlichen Bereiche laufen flach aus und gehen in Flachwasserbereiche über. Um die Standsicherheit der Furten zu gewährleisten und die erforderlichen Kubaturen zu optimieren, wurden der Kern und die Fußbereiche der Furten als Schwellen mit Wasserbausteinen ausgeführt. Die Überdeckung der Kerne und damit die eigentliche Ausformung der Furten erfolgte mit Schottersubstrat in ausreichender Mächtigkeit.

Aktuell wird ein hydromorphologisches Monitoring durchgeführt, bei dem die Entwicklung der Furten nach Durchgang von Hochwässern dokumentiert wird. Neben der höhenmäßigen Entwicklung und Ausformung der Sohle sowie den daraus resultierenden Fließgeschwindigkeiten und Wassertiefen, werden dabei insbesondere auch die Substratzusammensetzung und die dominieren Korngrößen erfasst. Bei den bisher aufgetretenen ein-bis zwei jährlichen Hochwässern zeigten sich nur geringe Eintiefungstendenzen in der Größenordnung der dafür vorgesehenen Überschüttung. Die Ausformung der Furten und die ökologische Funktionsfähigkeit blieben erhalten.

KW Schütt bei der Eröffnung, © ezb