Sanierung der Wehranlage Leitsberg am Laabenbach/NÖ
Im Zuge der Sanierung wurde daher die Wehranlage in Leitsberg am Laabenbach, dem Oberlauf der Gr. Tulln, fischpassierbar umgebaut. Dabei wurde ein neuer Bautyp einer aufgelösten Sohlrampe, die Pendelrampe, als Pilotprojekt für den zukünftigen Umbau weiterer Querbauwerke, errichtet.
Die Pendelrampe stellt als Sonderform einer aufgelösten Sohlrampe einen naturnahen Weg zur Überbrückung von Gefällestufen in Gewässern dar. Sie wurde von Otmar Grober (Baubezirksleitung Bruck an der Mur) nach den Grundsätzen von Viktor Schauberger entwickelt. Auf Grundlage der Erfahrungen von Otmar Grober wurde auf der TU-Graz ein physikalischer Modellversuch einer Pendelrampe am Laabenbach im Maßstab 1:10 durchgeführt und entsprechende Vorgaben für die Gestaltung und Dimensionierung der Steingrößen abgeleitet. ezb führte die ökologische Begleitplanung und die ökologische Bauaufsicht durch. Die errichtete Rampe weist eine Gesamtlänge von 114 m mit einer mittleren Beckenlänge zwischen den Schwellen von knapp 6 m auf. Die Höhendifferenz beträgt 2,2 m. Das mittlere Gefälle der Rampe beträgt somit rund 1:50. Die Rampe ist seit 2011 in Betrieb.
Im Jahr 2012 wurde eine fischökologische Beweissicherung der Rampe durchgeführt. Dazu wurde der Fischaufstieg im Frühjahr und Herbst mittels Fischreusen dokumentiert. Die erforderliche Absperrung des Flussprofiles flussauf der Pendelrampe erfolgte mittels dynamischem Fischwehr, das auch Hochwässern standhält. Zur Bestimmung des Aufstiegspotentials fanden Elektrobefischungen im Unterwasser statt. Im Zuge des Monitoring wurde der Aufstieg aller 8 im Unterwasser vorkommenden Fischarten, sowohl in juvenilen als auch adulten Entwicklungsstadien belegt. Insgesamt wurden über 130 Individuen belegt. Die Pendelrampe ist als voll funktionsfähig einzustufen.