ETZ Projekt Thaya – Durchgängigkeit im Nationalpark

Gemeinsame Maßnahmen im Bereich des Gewässerschutzes im Grenzbereich der Thaya

Das bilaterale Projekt zwischen Tschechischer Republik und Österreich widmet sich der Optimierung des Hochwassermanagements im Zusammenfluss von March und Thaya. Zusätzlich wird ein Renaturierungskonzept für die untere Thaya erstellt. ezb ist über das Teilprojekt „Gemeinsame Maßnahmen im Bereich des Gewässerschutzes im Grenzbereich der Thaya“ eingebunden. Es sollen Maßnahmen für eine sukzessive Wiederherstellung der Fischpassierbarkeit an 4 Querbauwerken im untersuchten Gewässerabschnitt ausgearbeitet werden.

Als Grundlage für die weitere Vorgangsweise wurden im Rahmen des Projektes aktuelle fischökologische Untersuchungen und Befischungen, die bis in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts zurückreichen und die fischökologische Situation noch vor Errichtung des Speicherkraftwerks Vranov in den 30er Jahren dokumentieren, zusammengestellt. Diese Daten zeigen deutliche Defizite im fischökologischen Zustand. Neben der Verschiebung in der Artenzusammensetzung belegen sie einen starken Rückgang der gesamten Fischbestände sowie eine Abnahme der Artenzahl.

Hauptursachen sind der Schwalleinfluss (und damit in Zusammenhang stehende sowie die Abkühlung aufgrund der Tiefenwasserentnahme beim Kraftwerk Vranov), morphologische Defizite sowie fehlendes Kontinuum. Derzeit kommt es durch die bestehenden Wanderhindernisse zu einer Abtrennung der Frainer Thaya vom Mittel-/Unterlauf flussab Znaim und der Unterteilung in einzelne Teilabschnitte. Bei einer Öffnung des Kontinuums ist davon auszugehen, dass die im Unterwasser derzeit nachgewiesenen Arten einwandern und somit zumindest wieder vereinzelt vorkommen können. Gleichzeitig würden für die im Nationalpark vorkommenden Fische Lebensräume wieder vernetzt und nutzbar gemacht werden.

 

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