Monitoring Fischwanderung Mattigmündung

Laichwanderungen von kieslaichenden Fischarten in Zubringer sind ein weit verbreitetes Phänomen, das eine wichtige Rolle im Lebenszyklus verschiedener Arten spielt. An der Mattig, einem rechtsufrigen Innzubringer bei Braunau, wurde die Fischmigration im Frühjahr 2013 mittels Dynamischen Fischwehrs erfasst.

Das Dynamische Fischwehr ermöglicht, kleine bis mittelgroße Fließgewässer für Fische ab einer Größe von etwa 15 cm vollständig abzusperren und ist dabei wenig anfällig bezüglich großer Mengen an Treibgut und Hochwasser. Es besteht aus rechteckigen, aus PVC-Rohren gefertigten Paneelen, die mittels Betondeckenträgern am Gewässergrund verankert werden. Das gegenüberliegende Ende wird mit Schwimmkörpern versehen, die im Hochwasserfall eintauchen, wodurch das System wenig verklausungsanfällig ist. Stromauf wandernde Fische werden in einem Reusenkasten aus Metall gefangen.

Nasenlaichplatz_Milchner_Mattig

Am Fischwehr in der Mattig-Mündung konnten insgesamt 19 verschiedene Fischarten nachgewiesen werden, wobei besonders der gute Laichfischbestand der Nase hervorzuheben ist. Insgesamt wanderten ca. 3200 adulte Nasen in die Mattig ein und laichten auf den rasch überströmten Kiesbänken der 2007 renaturierten Mündungsstrecke. Daneben wurden weitere kieslaichende Fischarten nachgewiesen, wobei Hasel und Äsche schwerpunktmäßig bereits Ende März/Anfang April einwanderten. Die Nase folgte Mitte April, wohingegen die Barbe erst im Mai mit dem Laichgeschehen begann. Laichreife Aitel konnten über einen Zeitraum von Mitte April bis Ende Mai nachgewiesen werden. Im Rahmen von Elektrobefischungen nach dem Laichgeschehen konnte festgestellt werden, dass juvenile Nasen im Gegensatz zu Barben das Geburtsgewässer sehr rasch wieder verlassen, eine Beobachtung, die auch bereits an verschiedenen Donauzubringern gemacht werden konnte. Auch im Zubringern laichende Nasenpopulationen dürften demnach auf geeignete Juvenilhabitate im Hauptstrom angewiesen sein.

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