Zur Herstellung der Fischpassierbarkeit am Kraftwerk Spielfeld an der Mur wurden in einem Zug der Lebensraum im parallel zum Stauraum verlaufenden Gamlitzbach-Unterlauf verbessert und die Durchgängigkeit des Murkraftwerks hergestellt. Ein Querbauwerk samt Stau an der Mündung wurde eliminiert und das Gefälle durch eine asymmetrische raue Rampe abgebaut. Der anschließende Gamlitzbach-Lauf wurde durch Entfernen von Sohl- und Uferverbauungen, Laufverschwenkungen, Einbau von Totholz etc. strukturell massiv aufgewertet und mit Mur-Wasser dynamisch dotiert. Der Ausstieg in die Mur erfolgt an einem 3 km stromauf des Einstiegs errichteten Vertical Slot Fischpass.
Zur Erfolgskontrolle wurden umfangreiche fischökologische Erhebungen in Mur und Gamlitzbach durchgeführt (Elektrobefischungen, Reusen, dynamisches Fischwehr). Die Ergebnisse belegen eine enorme Aufwertung des Gamlitzbachs als Fischlebensraum: Die Zahl nachgewiesener Arten vervielfachte sich von zuvor 8 auf insgesamt 36 nachgewiesene Arten. Darunter findet sich eine ganze Reihe von seltenen, stark gefährdeten Arten wie Semling, Strömer, Streber, Goldsteinbeißer und Huchen. Es konnte in qualitativer Hinsicht ein erfolgreicher Aufstieg fast aller Arten und Altersstadien dokumentiert werden und die Funktionsfähigkeit der Anlage attestiert werden. Die Ergebnisse bestätigen eindrucksvoll das Prinzip, die Herstellung der Fischpassierbarkeit mit Maßnahmen zur Schaffung und Aufwertung von Lebensräumen zu kombinieren, um effiziente Verbesserungen der fischökologischen Verhältnisse an energiewirschaftlich genutzten Gewässern zu erzielen.