Zur Maximalgröße und Verbreitungsgrenze des Huchens (Hucho hucho) in Abhängigkeit von Größe und Geologie österreichischer und bayerischer Gewässer

C. Ratschan
Artikel in Österreichs Fischerei, Jahrgang 65/2012, Seite 296-311

Der Huchen, die großwüchsigste heimische Salmonidenart, ist aufgrund verschiedener anthropogener Faktoren wie Flussregulierung, Kraftwerksnutzung und Unterbrechung von Migrationsachsen aus einem Großteil seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes in Mitteleuropa verschwunden. Eine grobe Analyse dieser historischen Verbreitung in Österreich wurde zwar bereits von Schmutz et al. (2002) durchgeführt, detaillierte Informationen zur Verbreitung und insbesondere Maximalgröße in kleineren Fließgewässern lagen bisher allerdings nicht vor. Im Rahmen dieser Publikation wurden alle verfügbaren Daten zur historischen und aktuellen Verbreitung des Huchens analysiert und ein Modell zur Abschätzung der Maximalgröße in Abhängigkeit von der Gewässerdimension (Abfluss, Gewässerbreite) erstellt. Es zeigte sich, dass ein hoch signifikanter Zusammenhang zwischen Huchengröße und Gewässerdimension besteht. Weiters ist die Maximalgröße in Gewässern mit gutem Bestand höher als in jenen mit geringem Bestand, was primär darauf zurückzuführen sein dürfte, dass erstere Gewässer generell bessere Lebensbedingungen aufweisen. Kein Unterschied existiert hingegen zwischen Gewässern mit kristallinem und karbonatischem Einzugsgebiet, wie dies etwa für die Bachforelle typisch ist. Bezüglich der Besiedelung von Gewässern unterschiedlicher Dimension zeigte sich, dass Huchenbestände – je nach Bioregion – in Gewässern mit einem mittleren Abfluss (MQ) von 0,5 bis 2 m3/s bzw. eine Gewässerbreite von 5 bis 10 m belegt sind. Bemerkenswert ist, dass auch an der oberen Verbreitungsgrenze noch Längen von 115 cm bei einem Gewicht von 15 kg erreicht werden.

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