In Oberläufen der Ilz sowie im Schwarzen Regen im Bayerischen Wald kommen noch natürlich reproduzierende Populationen des Huchens vor. Im Auftrag des Landefischereiverbands Bayern e. V. wurden durch Elektrobefischungen und Vermessungen Laichplätze und Mikrohabitate von Junghuchen im ersten Lebensjahr detailliert untersucht. Im Zuge dieser Arbeiten wurden mehr als 600 Junghuchen erfasst und spannende Erkenntnisse zur Populationsdynamik dieser vom Aussterben bedrohten FFH-Art gewonnen.
Die 0+ Huchen wurden nur unmittelbar am Ufer in Bereichen mit geringer Strömungsgeschwindigkeit gefunden, bevorzugt, wenn dort Deckung oder Totholz vorlag. Während die Junghuchen im Frühsommer in hoher Dichte vorhanden waren, kam es schon über den Sommer überraschenderweise zu einer massiven Abnahme, sodass sie im Oktober und im Winter kaum mehr zu finden waren. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass die kleinen Huchen stark in Konkurrenz zu Bachforellen stehen, die in diesen Gewässern im Bayerischen Wald natürlicherweise sehr gut aufkommen und in diesem frühen Stadium noch größer und daher durchsetzungsstärker als die Huchen sind.
Diese und andere, für den Erhalt dieser speziellen Huchenpopulationen bedeutenden Fragen werden im Rahmen von Folgeuntersuchungen im Jahr 2022 näher untersucht.