Gewässerökologisches Sanierungsziel Leitha (Leitbild) im Hinblick auf den Zielzustand gemäß WRG 2003
Entsprechend der Istbestandsanalyse 2004 des BMLFUW weisen sowohl der Unterlauf der Schwarza als auch die Leitha sicheres Risiko auf, den guten ökologischen Zustand nicht zu erreichen. Wesentliche Ursachen sind neben Regulierungen und nicht fischpassierbaren Querbauwerken vor allem die zahlreichen Wasserausleitungen, wodurch beide Flussabschnitte über weite Strecken trocken fallen.
Da anthropogene Eingriffe in das Gewässersystem von Schwarza und Leitha weit in die Vergangenheit zurück reichen, ist eine wesentliche Frage für die Festlegung des ökologischen Zielzustandes gemäß Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), ob Abschnitte von Schwarza und Leitha bereits von Natur aus – ohne menschliche Wasserausleitung – zeitweise trocken fielen oder ein permanent Wasser führender Hauptarm der Leitha/Schwarza im gesamten Gewässerverlauf vorhanden war. Zur Beantwortung dieser Frage wurden umfangreiche Abflussmessungen und hydrologische Berechnungen sowie historische Analysen durchgeführt. Zudem erfolgten intensive ökologische Untersuchungen in Leitha und Schwarza sowie den Mühlbächen, um die ökologischen Verbesserungsmöglichkeiten zu erfassen. Insbesondere wurde auch untersucht, ob die Mühlbäche ökologischen Ersatz für die natürlichen Gewässer bieten können.
Als Endergebnis wurde festgestellt, dass Schwarza und Leitha historisch fast durchgehend einen permanente Wasserführung hatten und somit eine dauerhafte Dotierung der Restwasserstrecken zur Zielerreichung gemäß WRRL erforderlich ist. Lediglich der Unterlauf der Schwarza flussab des Peischingerwehres weist derart hohe Versickerungsraten auf, dass auch schon historisch ein Trockenfallen anzunehmen war.