Flood Risk II – Integrative Gewässerentwicklung – Flächen- und Lastenausgleich zwischen Gemeinden

TP 9.4 Integrative Gewässerentwicklung – Flächenbedarf und –ausgleich für HW-Schutz (Retention und Schadensminimierung), Siedlungsentwicklung und Ökologie (WRRL)

Im Rahmen des Teilpaketes 9.4 werden die methodischen Grundlagen zur Förderung einer integrativen Flächennutzung über längere Flussabschnitte erarbeitet.
Überflutungsvolumen, das aufgrund von Hochwasserschutz-Maßnahmen für höherwertig genutztes Gebiet verloren geht, muss entsprechend den aktuellen Richtlinien der Wasserbauverwaltung (RIWA-T) durch Schaffung bzw. Vergrößerung des Abflussvolumens an anderer Stelle hydrologisch gleichwertig kompensiert werden. Kompensationsmaßnahmen finden normalerweise in unmittelbarer Nähe der betroffenen Fläche innerhalb einer Gemeinde statt. Gelingt dies aufgrund beengter räumlicher Verhältnisse nicht, müssen die Kompensationsmaßnahmen in Nachbargemeinden erfolgen, wodurch das räumliche Entwicklungspotential dieser Gemeinden eingeschränkt wird.
Als Basis für Verhandlungen zwischen Ober- und Unterliegergemeinden wird ein Modell für ein Kompensationsangebot entwickelt. Dieses Modell soll den Flächen- bzw. Lastenausgleich zwischen einzelnen Flussabschnitten (Gemeinden) anhand von „Retentionsflächen-Äquivalenten“ ermöglichen, die als Basis für den ökonomischen Ausgleich zwischen den Gemeinden dienen. Die Bewertung der Retentionsflächen erfolgt hierbei sowohl nach sozioökonomischen Gesichtspunkten, als auch in wasserwirtschaftlicher Hinsicht. Durch einen pragmatischen Ansatz sollen mit möglichst geringem Berechnungsaufwand alle relevanten Parameter einbezogen werden, da eine nachvollziehbare Berechnung des Kompensationsangebotes eine wesentliche Grundlage für die Akzeptanz des Angebotes zwischen Gemeinden ist. Durch die fiktive Anwendung an 3 Beispielsgemeinden an der Traisen in NÖ wird abschließend die Praktikabilität und Plausibilität des Modells getestet.

Download des Sytheseberichts: www.bmlfuw.gv.at/publikationen/wasser