Revitalisierung Liesing in Schwechat/NÖ

Liesing Rückbau (Einreichprojekt)- Wiederherstellung des natürlichen Gewässerlaufes und des Gewässerkontinuums, Fkm 0.119 – 3.072, L = 2952m

Die Liesing ist laut Nationalem Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP, 2009) als prioritäres Gewässer ausgewiesen, d.h. die Liesing zählt zum Lebensraum der weit- und mittelstreckenwandernden Fischarten (Nase und Barbe). Derzeit ist das Flussbett der Liesing im Stadtgebiet von Schwechat allerdings durchgehend reguliert. Dementsprechend liegen auf Grund der monotonen Bachbettausgestaltung sowie den Kontinuumsunterbrechungen zahlreiche Beeinträchtigungen der ökologischen Verhältnisse, insbesondere eine artenarme Fischfauna, vor.
Die Stadtgemeinde Schwechat plant daher, die Liesing im gesamten Stadtgebiet auf einer Länge von 3 km wieder rückzubauen und eine naturnahe Flusslandschaft zu gestalten. Im Rahmen einer Variantenstudie (2007) wurden Vorschläge für die ökologische Aufwertung der Liesing erarbeitet, mit dem Ziel, den guten ökologischen Zustand als Zielzustand gemäß WRG bzw. EU-Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. Gleichzeitig sollen dadurch aber auch deutliche Verbesserungen für die Naherholung und eine Aufwertung des stadtnahen Landschaftsbildes geschaffen werden. Das Einreichreichprojekt wurde 2012 fertig gestellt.
Die Ausgestaltung orientiert sich an naturnahen Referenzabschnitten vergleichbarer Fließgewässer sowie der Analyse des historischen Gewässerlaufes. Angestrebt wird eine möglichst weitgehende Annäherung der Linienführung an den historischen Gewässerlauf, der eine enge Abfolge von Mäanderschlingen aufwies.
Nach dem fischpassierbaren Umbau des Mündungsbereiches der Liesing in die Schwechat im Rahmen eines Hochwasserschutzprojektes im Frühjahr 2010 ist eine ungehinderte Vernetzung mit der Schwechat und im Weiteren bis zur Donau vorhanden. Mittelfristig ist daher mit einer Einwanderung von mehr als 30 gewässertypischen Fischarten und somit hohem Verbesserungspotential bei Umsetzung der Maßnahmen zu rechnen.

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