Im Wienfluss bestand im Bereich der Brücke Bahnstraße bei FKm 15 ein nicht fischpassierbares Querbauwerk. Im Rahmen des Projekts wurde eine aufgelöste Sohlrampe errichtet und so die Durchgängigkeit wiederhergestellt. Das Verbesserungspotential der Maßnahme ist als besonders hoch einzustufen, da aufgrund der Ende der 90er-Jahre durchgeführten, umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen in den Rückhaltebecken in Auhof ein sehr attraktiver Kernlebensraum mit hoher ökologischer Wertigkeit und gutem Fischbestand geschaffen wurde. Mit der neuen Rampe wird eine Einwanderung aus diesem flussab liegenden Abschnitt in die oberhalb liegenden Strecken wieder ermöglicht.
Die fischökologische Dimensionierung der Rampe erfolgte gemäß dem „Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen“ (BMLFUW, 2012) unter Berücksichtigung der Fischregion, Gewässergröße und der charakteristischen Abflüsse. Der Wienfluss ist im Bereich der Bahnstraße als „kleines Hyporhithral“ einzustufen, die größenbestimmende Fischart ist das Aitel. Eine besondere Herausforderung bei der Dimensionierung und baulichen Umsetzung stellt der in den Wienerwaldbächen typischerweise geringe Niederwasserabfluss von rd. 200 l/s dar.
Die aufgelöste Sohlrampe überwindet eine Höhendifferenz von knapp 2,5 m auf einer Gesamtlänge von 68m und hat ein Gefälle von 1:27. Die Rampe setzt sich aus mehreren Einzelschwellen mit dazwischen liegenden Kolken zusammen. Insgesamt wurden 16 Schwellen zuzüglich einer Gegenschwelle im Unterwasser zur Begrenzung des Nachkolks errichtet. Zwischen den einzelnen Schwellen besteht eine mittlere Höhendifferenz von jeweils 15 cm, die Becken haben eine mittlere Länge von 4 m. Zur Gewährleistung einer ausreichenden Wassertiefe auch bei geringen Abflüssen, wurden in den Schwellen entsprechende Tiefstellen bzw. Schlitze vorgesehen.