Umsetzung Wasserrahmenrichtlinie an der Ybbs im Zielgebiet 1 (Mündung bis Amstetten km 0.000 – 21.700; prioritärer Bereich): Maßnahmenkonzept
Die Ybbs flussab Amstetten weist derzeit aufgrund von Regulierung und Begradigung und dem Bestehen zahlreicher Sohlrampen zur Verhinderung der Sohleintiefung einen unbefriedigenden ökologischen Zustand auf. Die 26 Sohlrampen sind derzeit eingeschränkt fischpassierbar. Der fischpassierbare Umbau/Neubau aller Rampen ohne Beseitigung der fischökologisch unattraktiven Rückstaubereiche flussauf der Rampen würde hohe Kosten bei nur geringen ökologischen Verbesserungen bedeuten. Die Herstellung der Durchgängigkeit an den Rampen ist an der unteren Ybbs daher direkt mit morphologischen Maßnahmen verknüpft.
Die im Maßnahmenkonzept enthaltenen ökologischen Verbesserungsmaßnahmen zielen darauf ab, durch Aufweitungen des Gewässerbettes nachhaltig gewässertypische Lebensräume und den Fließstreckencharakter wieder herzustellen und gleichzeitig die Zahl der zur Sohlstabilisierung nötigen Rampen deutlich zu reduzieren. Die verbleibenden Rampen sollen fischpassierbar ausgestaltet werden. Mit Umsetzung dieser Maßnahmen ist von der Erreichung des guten ökologischen Zustandes auszugehen. Die gewässerökologischen Handlungserfordernisse decken sich zudem weitgehend mit den zur Sohlstabilisierung nötigen wasserwirtschaftlichen Maßnahmen.
In einem ersten Schritt wurden unterschiedlich breite Aufweitungstypen geschiebehydraulisch modelliert und gewässerökologisch und flussbaulich bewertet. Basis bildete eine Flächenbilanzierung der entstehenden Habitate sowie eine biotische Habitatmodellierung für unterschiedliche Stadien der Leitfischart Nase. Darauf aufbauend wurde ein flächendeckendes Maßnahmenkonzept erarbeitet. Dies soll die Basis für die nachfolgende untereinander abgestimmte Erarbeitung von Einreichprojekte bilden und die Kosten für die einzelnen Einreichprojekte deutlich reduzieren.